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s.a. A-2-Burkart,
s.a. A-1-GKH-Burkart
Biographische Angaben
Erika Burkart ist eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des deutschsprachigen Raumes, sie hat die Lyrik und die lyrisch geprägte
Literatur der vergangenen 40 Jahre massgeblich mitgeprägt und ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine ihrer wichtigsten Repräsentanten.
Die Spannung zwischen Geborgenheit und Entwurzelung prägt ihre künstlerische Existenz, die für sie im wesentlichen zwischen
zwei Polen angesiedelt ist: die Kindheit im Aebtehaus Kapf, wo der Vater, einst Grosswildjäger im Gran Chaco, die Gaststube
betreut, während die Mutter ihre Töchter ins Reich der Sagen einführt.Ihr sind eine ganze Reihe von Gedichtbänden und Prosawerken
zu verdanken, deren literarischer Kosmos auf Natur und Landschaft konzentriert ist. Der Natur- und Landschaftsraum erschöpft
sich bei Erika Burkart aber nicht in sich selbst, sondern erhält Symbolcharakter, indem die Autorin vor diesem Hintergrund
die wichtigen Fragen ihrer dichterischen Existenz ausleuchtet: Mythos der Kindheit und Vertreibung aus diesem Paradies, Entfremdung
des Menschen von sich selbst sowie von Natur und Kosmos, Liebe, Tod und Trauer, geistige Welt als zentraler menschlicher Erlebnisraum,
Möglichkeiten und Grenzen der Sprache gehören u.a. zu den Themenkreisen, die sie immer neu in überzeugende sprachliche Bilder
zu formen versteht
Mit den frühen Gedichtbänden ("Der dunkle Vogel", 1953; "Sterngefährten", 1955; "Geist der Fluren", 1958; "Bann und Flug",
1956; "Gerettete Erde", 1950) legt Erika Burkart, die zuvor als Lehrerin tätig war, die Grundsteine ihrer Welt. In der Landschaft,
ihren Bäumen und Mooren, im Firmament mit seinen Sternen entdeckt sie die mythische Vorzeit und zugleich eine Spiegelung des
eigenen Seelenraumes. Aber eine Harmonie ist kaum mehr möglich, es wächst die Einsicht in den Abstand zwischen Mensch und
Natur. Das Leiden der Menschen, "abgeschnitten von der Engelswurzel" zu leben, ist Thema der Romane "Moräne" (1970) und "Rufweite"
(1975). Auch der Roman "Der Weg zu den Schafen" (1979) ist eine Aufzeichnung der Verluste: "Wir leben auf einem missbrauchten
Stern." Trotz des grausamen Wissens eröffnen sich Räume der Utopie; im Gedichtband "Sternbild des Kindes" (1984) beginnt eine
neue Erde, auf der sich die Gegensätze versöhnen. Neue Wege hat die Autorin mit ihrem tagebuchartigen Text "Grundwasserstrom"
(2000) beschritten.
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Umfang und Inhalt der Dokumente
Das Archiv von Erika Burkart dokumentiert auf hervorragende Weise ihr gesamtes schriftstellerisches Schaffen. Es umfasst Entwürfe,
Skizzen, Notizen und Manuskripte zu den Romanen und teilweise zu den Gedichten, Typoskripte zu sämtlichen Werken, interessante
Korrespondenzen mit wichtigen Zeitgenossen aus den Bereichen Literatur, Junst und Musik (z.B. Hermann Burger), literarisch-persönliche
Tagebücher sowie eine Sammlung von Rezensionen und Pressedokumenten zu ihrem Werk. Ihre eigenen Texte mit Übersetzungen sowie
dazugehörige Sekundärliteratur runden den Bestand ab.
Administrative Informationen
Zugang
Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.
Bevorzugte Zitierweise
Schweizerisches Literaturarchiv (SLA): Archiv Erika Burkart
Erwerbung
Diverse Nachlieferungen, letzte im Dezember 2012.
Hinweise zur Erschliessung
HelveticArchives / online
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-13959
Dieses Online-Inventar wurde aus HelveticArchives generiert. Es unterscheidet sich in seinem Erscheinungsbild von "normalen"
Online-Inventaren hauptsächlich durch die beiden folgenden Merkmale: das Datum wird mit Punkt (statt Trennstrich) angezeigt,
es gibt - strukturell bedingt - mehr „Darin“-Auflistungen im Bemerkungsfeld. In ihrem Inhalt sind die beiden Inventarformen
jedoch identisch.