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Biographische Angaben
Urs Jaeggi wurde am 23. Juni 1931 in Solothurn geboren, machte eine Banklehre und nahm nach fünfjähriger Berufstätigkeit zuerst
das Studium der Kunstgeschichte und Germanistik, danach jenes der Nationalökonomie und Soziologie auf, das er in Genf, Bern
und Berlin absolvierte und mit dem Doktorat abschloss. 1963 erschien der erste Erzählband ("Die Wohltaten des Mondes"), 1964
der erste Roman ("Komplicen"). 1959-1961 Forschungsassistent in Dortmund und Bern, Lehrtätigkeit an den Universitäten Bern,
Bochum, New York und Berlin. Von 1966 an war Urs Jaeggi Ordinarius für Soziologie zuerst an der Ruhruniversität Bochum und
danach an der Freien Universität Berlin. 1960 erschien "Die gesellschaftliche Elite. Eine Studie zum Problem der sozialen
Macht". Aufsehen erregte 1967 die Studie "Der Vietnamkrieg und die Presse", die Jaeggi zusammen mit Rudolf Steiner und Willy
Wyniger verfasste. Jaeggis Buch "Macht und Herrschaft in der Bundesrepublik", das in der Neuausgabe den Titel "Kapital und
Arbeit in der BRD" trägt, erschien 1969 zum ersten Mal und wurde zum Bestseller. Neben seiner akademischen Arbeit veröffentlichte
Jaeggi Erzählungen und mehrere Romane, mit denen er sich als einer der wichtigen Schweizer Autoren der "mittleren" Nachkriegsgeneration
profilierte. Er trat als Professor vorzeitig in den Ruhestand, um vermehrt auch als Maler und Plastiker tätig sein zu können.
Als Schriftsteller und Künstler ist er ein Doppeltalent, wie andere Autoren, deren Werke sich im Schweizerischen Literaturarchiv
(SLA) befinden (Ulrich Becher, Friedrich Dürrenmatt, Jacques Chessex). Urs Jaeggi gehört dem Vorstand des deutschen Pen-Zentrums
an.
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Urs Jaeggi (Foto: Yvonne Böhler)
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Umfang und Inhalt der Dokumente
Das Archiv von Urs Jaeggi umfasst Notizen und Materialien zu den Werken (darunter rund 100 Notizhefte und Skizzenbücher, Spiralhefte,
beschriebene Blindbände etc.), Typoskripte literarischer Werke, Vorlesungstyposkripte, Briefe, Lebensdokumente (u.a. die Schweizer
Staatsschutzfichen), Sammlungen von Fotos, Zeitungsausschnitten usw. sowie die Buchausgaben der eigenen Werke (Prosa, Essays
und wissenschaftliche Publikationen). Ein Teil des Archivs aus der Schweizer Zeit ist nach Aussage von Urs Jaeggi bei einem
Umzug verloren gegangen.
Neben Entwürfen und Typoskripten zu Prosatexten wie "Brandeis", "Grundrisse", "Rimpler", "Soulthorn" etc. ein grosses Konvolut
mit verschiedenen Fassungen von "Volterra" sowie kurze Texte, die in verschiedenen Zu-sammenstellungen als Lyrik oder für
Performances gruppiert oder umgeschrieben wurden.
Briefe von bzw an: Dieter Bachmann, Josef Beuys (1 Karte), Ingrid Bachér, Peter Bichsel, Art Clay, Dieter Fringeli, Max Frisch,
Gerhard Meier, Otto Marchi, Arthur Honegger, Schang Hutter, Paul Parin, Theo Pinkus, Max Rychner, Isolde Schaad, Heinz F.
Schafroth, Hansjörg Schertenleib, Aurel Schmidt, Gerhard Schröder, SSV/Lou Pflüger, Jörg Steiner, Harald Szeemann, Text +
Kritik, Otto F. Walter (Walter- Verlag), Oscar Wiggli, Peter Zumthor, Jean Ziegler.
Pläne, Skizzen, Entwürfe von Projekten wie dem Holocaust Mahnmal in Berlin. Sowie "Chrible": lose Blätter in verschiedensten
Formaten mit Kritzelzeichnungen.
Administrative Informationen
Zugang
Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.
Bevorzugte Zitierweise
Schweizerisches Literaturarchiv (SLA): Archiv Urs Jaeggi
Erwerbung
Kauf von Urs Jaeggi, 2002
Hinweise zur Erschliessung
Dieses Online-Inventar wurde aus HelveticArchives generiert. Es unterscheidet sich in seinem Erscheinungsbild von "normalen"
Online-Inventaren hauptsächlich durch die beiden folgenden Merkmale: das Datum wird mit Punkt (statt Trennstrich) angezeigt,
es gibt - strukturell bedingt - mehr „Darin“-Auflistungen im Bemerkungsfeld. In ihrem Inhalt sind die beiden Inventarformen
jedoch identisch.