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Biographische Angaben
Unter dem Namen Ossip Kalenter schrieb Johannes Burkhardt (1900-1976) zu Beginn der 1920er Jahre Lyrikbände wie Der seriöse
Spaziergang (1920) oder Herbstliche Stanzen (1923). Seine lyrischen Miniaturen und weitere Feuilletonbeiträge erschienen u.a.
in der Weltbühne, der Frankfurter Zeitung und dem Berliner Tageblatt. Bereits 1924 verliess er Deutschland, um in Italien
als freier Schriftsteller und ab 1934 in Prag als Redakteur am Prager Tagblatt zu arbeiten. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten
in die Tschechoslowakei flüchtete er 1939 nach Zürich, wo er verborgen hinter Pseudonymen von Vertrauenspersonen bis zur Aufhebung
des ihm auferlegten Arbeitsverbotes 1946/47 für zahlreiche Schweizer Zeitungen und Zeitschriften arbeitete. In den fünfziger
Jahren erschienen drei Reisebücher und weitere Buchpublikationen; das Feuilleton, die politische Berichterstattung für die
New Yorker Wochenzeitschrift Aufbau und vor allem sein Engagement für den Schutzverband deutscher Schriftsteller in der Schweiz
und für das P.E.N.-Zentrum deutschsprachiger Autoren im Ausland bildeten jedoch den Schwerpunkt seiner Tätigkeiten. 1976 starb
er in Zürich.
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Reisepass von Ossip Kalenter, mit bürgerlichem Namen: Johannes Burkhardt. SLA, Nachlass Ossip Kalenter.
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Umfang und Inhalt der Dokumente
Der Nachlass Ossip Kalenter beinhaltet vor allem Materialien aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Zu Kalenters literarischem
und feuilletonistischem Werk geben zahlreiche Typoskripte und Materialsammlungen Aufschluss. Die umfangreiche Korrespondenz
(u.a. mit Claire Goll, Ferdinand Hardekopf, Richard Katz, Wilhelm Sternfeld) beinhaltet oftmals sowohl Absender- wie auch
Antwortschreiben, da Kalenter einen Grossteil seiner Briefdurchschläge aufbewahrte. Umfangreiche Briefkonvolute dokumentieren
Kalenters Engagement für den Schutzverband deutscher Schriftsteller in der Schweiz und seine Tätigkeit als langjähriger Präsident
des P.E.N.-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. Das Archiv enthält ausserdem unter C Tagebücher aus den 1920er und
1930er Jahren und unter D Sammlungen von Zeitungsartikel von und über Kalenter.
Administrative Informationen
Zugang
Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.
Bevorzugte Zitierweise
Schweizerisches Literaturarchiv (SLA): Nachlass Ossip Kalenter
Erwerbung
Depositum
Hinweise zur Erschliessung
Dieses Online-Inventar wurde aus HelveticArchives generiert. Es unterscheidet sich in seinem Erscheinungsbild von "normalen"
Online-Inventaren hauptsächlich durch die beiden folgenden Merkmale: das Datum wird mit Punkt (statt Trennstrich) angezeigt,
es gibt - strukturell bedingt - mehr „Darin“-Auflistungen im Bemerkungsfeld. In ihrem Inhalt sind die beiden Inventarformen
jedoch identisch. Das Fehlen der Autorspalte in den Bereichen „C“ et „D“ des Inventars bedeutet, dass es sich um ein Dokument
vom Bestandsbildner handelt.