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Biographische Angaben
Mariella Mehr, 1947 in Zürich geboren, wurde als jenisches Kind früh von der Mutter getrennt und wuchs in Heimen, bei Pflegeeltern,
in Erziehungs-, psychiatrischen und Haftanstalten auf – Opfer des sogenannten „Hilfswerks für die Kinder der Landstrasse“
(Pro Juventute). Mit 16 Jahren schrieb sie ihre ersten Gedichte. 1975 nahm sie ihre publizistische und gesellschaftspolitische
Tätigkeit auf, arbeitete für Presse und Radio und war u.a. an der Aufklärungs- und Wiedergutmachungskampagne in Sachen Pro
Juventute mitbeteiligt. Seit ihrem ersten Roman, „steinzeit“ (1981), schöpft Mariella Mehr aus ihrem leidvollen Schicksal
als Kind und als Jugendliche und schreibt in einer ihr eigenen expressiven Sprache Gedichte, Berichte, Theaterstücke und weitere
Romane. Ihre grossen Themen sind das Spiel von Macht und Ohnmacht, der Strafvollzug, die Psychiatrie sowie die Minderheiten
und die Aussenseiter. Für ihr literarisches Schaffen erhielt sie mehrmals Auszeichnungen von Schweizer Kantonen und Stiftungen.
Einen Teil ihres Lebens verbrachte sie in Bern, einen anderen im bündnerischen Tomils. Nach dem Verkauf ihres schriftstellerischen
Archivs an das Schweizerische Literaturarchiv 1997 lebte Mariella Mehr bis 2014 in der Toscana (Italien). Mariella Mehr starb
am 5. September 2022 in Zürich.
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Mariella Mehr (Foto: Fredi Lerch)
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Umfang und Inhalt der Dokumente
Das Archiv von Mariella Mehr umfasst diverse Typoskripte von Romanen, Gedichten, Theaterstücken und journalistischen Texten
sowie Recherchematerialien, ebenso eine umfassende Briefkorrespondenz der Schriftstellerin mit Privatpersonen, Verbänden,
Medien und Verlagen. Hinzu kommt eine umfangreiche Dokumentation zum Thema Fahrende, Jenische, Roma („Zigeunerfrage“) in Geschichte
und Gegenwart. Ebenso sind die Akten der Pro Juventute über die Familie Mehr Teil des Archivs. Die Einsicht in diese Dokumente
ist gesperrt. Von 2011 bis 2014 kamen Schenkungen der Journalisten Heidi Schaerer und Fredi Lerch sowie des Künstlers Heiri
Strub dazu.
Administrative Informationen
Zugang
Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.
Bevorzugte Zitierweise
Schweizerisches Literaturarchiv (SLA): Archiv Mariella Mehr
Erwerbung
Kauf von Mariella Mehr 1997; Nachlieferungen 2019 und 2022
Hinweise zur Erschliessung
Das Inventar wurde erstellt von Nina Debrunner, nach Vorarbeiten von Hugo Sarbach und Gretta Bott. Die Erschliessungsarbeit
von Nina Debrunner konnte dank der grosszügigen Unterstützung der Christoph Geiser Stiftung realisiert werden. Die Vorarbeiten
von Gretta Bott erfolgten im Rahmen eines Stipendiums des Fördervereins des Schweizerischen Literaturarchivs.
online
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-85325
Dieses Online-Inventar wurde aus HelveticArchives generiert. Es unterscheidet sich in seinem Erscheinungsbild von "normalen"
Online-Inventaren hauptsächlich durch die beiden folgenden Merkmale: das Datum wird mit Punkt (statt Trennstrich) angezeigt,
es gibt - strukturell bedingt - mehr „Darin“-Auflistungen im Bemerkungsfeld. In ihrem Inhalt sind die beiden Inventarformen
jedoch identisch.