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Hans Morgenthaler
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Biographie von Hans Morgenthaler
Hans Morgenthaler, auch HaMo bzw. Hamo genannt, wurde am 4. Juni 1890 in Burgdorf geboren. Er besuchte dort das Gymnasium.
Von 1909 bis 1914 studierte er an der ETH Zürich Zoologie und Botanik (mit Doktorgrad abgeschlossen) und von 1916 bis 1917
an der Universität Bern Geologie. Drei naturwissenschaftliche Publikationen. Im Alter von 21 Jahren erlitt er auf einer Bergbesteigung
Erfrierungen an den Händen, die zur Amputation fast aller vorderen Fingerglieder führten. Von 1917 bis 1920 war er als Geologe
in den Urwäldern von Siam (Thailand) im Auftrag einer Schweizer Minenfirma auf der Suche nach Bodenschätzen unterwegs. Eine
Malariaerkrankung zwang ihn nach Zürich zurück, wo man überdies eine Tuberkulose bei ihm feststellte, was ihn in der Folge
zu mehrmaligen Kuraufenthalten in Arosa, Davos und in Montana zwang und schliesslich am 16. März 1928 zum frühen Tod führte.
Nach seiner Rückkehr aus Siam, mit Ersparnissen, von denen er über Jahre leben konnte, schrieb Morgenthaler zwei Bücher über
seine Erlebnisse und Erfahrungen im fernen Osten: Matahari. Stimmungsbilder aus den malayisch-siamesischen Tropen (1921, 1987; Übersetzungen in Holländisch und Englisch) und Gadscha puti. Ein Minenabenteuer (posthum 1929). Morgenthalers Spezialität waren knappe Prosatexte von stark subjektiver Färbung. Weitere Werke: Ihr Berge (1916, 1996), Ich selbst. Gefühle (1923) und der Roman Woly. Sommer im Süden (1924, 1982, 1990). Posthum erschienen ausser Gadscha puti die Gedichtbände Das Ende vom Lied (1930) und Totenjodel (1970) sowie der Roman In der Stadt. Die Berichte des Karl von Allmen (1950, 1981).
Die letzten acht Jahre seines kurzen Lebens verbrachte Hans Morgenthaler als freier Schriftsteller abwechslungsweise in Zürich
und Bern sowie in Graubünden und im Tessin, wo er sich mit Hermann Hesse anfreundete. Er unternahm Vortragreisen, schloss
Freundschaften, verfasste Rezensionen und Feuilletons, zeichnete und malte. Nach einer zerbrochenen Beziehung verbrachte Morgenthaler
1925 ein halbes Jahr in der psychiatrischen Klinik Waldau bei Bern. Ein Jahr vor seinem Tod fand er in der Zahnärztin Marguerite
Schmid die lebenslang gesuchte Geliebte und Gefährtin.
Umfang und Inhalt der Dokumente
Manuskripte und Typoskripte, Briefe, Zeitungsartikel, Publikationen.
Administrative Informationen
Ordnung des Archivs
Der literarische Nachlass von Hans Morgenthaler gelangte in zwei Teilen ins Schweizerische Literaturarchiv. Der erste Teilnachlass
kam aus dem Besitze von Ernst und Sascha Morgenthaler. Ernst Morgenthaler war Maler, Vetter und Bezugsperson von Hans Morgenthaler.
Dieser Teil wurde 1977 durch Kauf aufgenommen in die Handschriftenabteilung der damaligen Schweizerischen Landesbibliothek,
heute Nationalbibliothek, und dort unter der Signatur Ms Lq 400 abgelegt. Zwanzig Jahre später schenkten der Berner Schriftsteller
Kurt Marti und dessen Frau Hanni Marti-Morgenthaler einen zweiten Teilnachlass dem Schweizerischen Literaturarchiv; dieser
Teil stammte aus der Hinterlassenschaft von Marguerite Schmid, der letzten Freundin von Hans Morgenthaler. Im vorliegenden
Nachlass-Verzeichnis sind die beiden Teile zusammengeführt worden. Zu den Dokumenten der Signatur Ms Lq 400 existiert ein
Katalog auf Karteikarten, der mit dem vorliegenden Inventar obsolet geworden ist. Der Gesamtnachlass zählt 17 Archivschachteln.
Eine reichhaltige Sammlung von Texten, Briefen, Fotografien und Faksimiles zu Hans Morgenthaler findet sich in: Hamo, der letzte fromme Europäer. Sein Leben, seine Versuche und Anstrengungen. Ein Hans Morgenthaler-Lesebuch. Hg. v. Roger Perret. Basel (Lenos Verlag) 1982 sowie: Der kuriose Dichter Hans Morgenthaler. Briefwechsel mit Ernst Morgenthaler und Hermann Hesse. Hg. v. Roger Perret. Basel (Lenos Verlag) 1983. Die beiden Bände bieten ein breites Wissen und Anschauungsmaterial über
den Dichter Morgenthaler.
Verwendete Abkürzungen
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Abdruck |
Abdr. |
Abschrift |
Abschr. |
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Ausschnitt |
Ausschn. |
Blatt |
Bl. |
Brief |
Br. |
Briefwechsel |
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Exemplar |
Ex. |
Fassung |
Fss. |
gebunden |
geb. |
geschrieben |
geschr. |
handschriftlich/Handschrift |
hs./Hs. |
Korrektur |
Korr. |
Korrespondenz |
Korresp. |
Karte (Post- u. Ansichtskarten) |
Kt. |
maschinenschriftlich |
masch. |
Manuskript |
Ms. |
Nachlass |
NL |
respektive |
rsp. |
Sammlung |
Smlg. |
Typoskript |
Ts. |
Umschlag |
Umschl. |
Zeitschrift |
Zs. |
Zeitung |
Ztg. |
zusammen |
zus. |
Zugang
Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus
urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.
Bevorzugte Zitierweise:
Schweizerisches Literaturarchiv (SLA). Nachlass Hans Morgenthaler.
Erwerbung
Teilnachlass 1 wurde 1977 aus dem Nachlass von
Ernstund
Sascha Morgenthaler
über Bücher + Grafik Hans Bolligen (Zürich) von der SLB erworben.
Teilnachlass 2 gelangte 1997
aus der Hinterlassenschaft von
Marguerite Schmid
als Schenkung von
Kurt und
Hanni Marti-Morgenthaler
ins SLA.
Hinweise zur Erschliessung
Der Nachlass wurde von Hugo Sarbach inventarisiert.