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Biographische Angaben
Jürg Amann, geboren 1947 in Winterthur, starb 2013 in Zürich. Studium der Germanistik, der europäischen Volksliteratur und
der Publizistik in Zürich und Berlin. Promotion über Franz Kafka. Zunächst arbeitet Amann als Dramaturg am Zürcher Schauspielhaus
und ist daneben als Literaturkritiker tätig. Ab 1976 freier Schriftsteller, Amann lebt während mehrerer Jahre in Wien, bevor
er sich endgültig in Zürich niederlässt. Die frühen Werke stehen unter dem Zeichen der Auseinandersetzung mit der Frage um
das Verhältnis von Kunst und Leben ("Franz Kafka", 1974, sowie "Verirren oder das plötzliche Schweigen des Robert Walser",
1978). Amanns Figuren leben primär ihrem Künstlertum, sind ohne festen Halt in der Wirklichkeit und unfähig zu menschlichen
Bindungen. Im Laufe der späten 80er Jahre ("Nach dem Fest", 1988, sowie "Tod Weidigs", 1989) wird das isolierte Künstlertum
vermehrt zugunsten eines umfassenderen und engagierten Lebensverständnisses aufgegeben. Ein neues Verständnis von Liebesbeziehungen
("Und über die Liebe wäre wieder zu sprechen", 1994) sowie die Auseinandersetzung mit einer Vaterfigur und Familienstrukturen
("Ikarus", 1998, sowie "Am Ufer des Flusses", 2001) bilden neben etlichen Theaterstücken ("Der Lauf der Zeit", 1993, sowie
"Iphigenie oder Operation Meereswind", 1998) den Hauptakzent des Schaffens der letzten Jahre. Diverse Preise, u.a. Ingeborg-Bachmann-Preis
1982, Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis 1983, Preis der Schweizerischen Schillerstiftung 1989.
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Jürg Amann an einer Lesung in der Schweizerischen Nationalbibliothek, 8. Juni 2011 (Foto: Simon Schmid NB)
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Umfang und Inhalt der Dokumente
Das Archiv Jürg Amann dokumentiert sein gesamtes schriftstellerisches Schaffen mit umfangreichem Notizmaterial, Skizzen, Entwürfen,
Manunskripten und Typoskripten zu fast sämtlichen Werken. In diesem Zusammenhang von grossem Interesse sind die Tagebücher,
welche nicht nur die geistige Entwicklung des Autors dokumentieren, sondern darüber hinaus erste Skizzen und Entwürfe zu den
literarischen Texten enthalten. Umfangreiche Korrespondenz, u.a. von und an Samuel Beckett, Harry Buckwitz, Elias Canetti,
E.M. Cioran, Lilian Faschinger, Helene Flöss, Uta Maria Heim, Franz Hohler, Klaus Merz, Emil Staiger, Markus Werner, Christa
Wolf, Joseph Zoderer.
Das Archiv wird periodisch ergänzt.
Administrative Informationen
Zugang
Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.
Bevorzugte Zitierweise
Schweizerisches Literaturarchiv (SLA): Archiv Jürg Amann
Erwerbung
Kauf von Jürg Amann, 2001Weitere Nachieferungen: November 2003, 2005, Juni 2007, 2012, Mai 2013.
Hinweise zur Erschliessung
Dieses Online-Inventar wurde aus HelveticArchives generiert. Es unterscheidet sich in seinem Erscheinungsbild von "normalen"
Online-Inventaren hauptsächlich durch die beiden folgenden Merkmale: das Datum wird mit Punkt (statt Trennstrich) angezeigt,
es gibt - strukturell bedingt - mehr „Darin“-Auflistungen im Bemerkungsfeld. In ihrem Inhalt sind die beiden Inventarformen
jedoch identisch.
Die Materialien, welche nach dem Tod Jürg Amanns 2013 ins SLA gekommen sind, sind unter E-01 erfasst.