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         Biographische Angaben
         
         Ilma Rakusa wurde als Tochter einer Ungarin und eines Slowenen am 2. Januar 1946 im slowakischen Rimavská Sobota geboren.
            Ihre Kindheit verbrachte sie in Budapest, Ljubljana und Triest. Im Alter von fünf Jahren kam sie nach Zürich, wo sie die Volksschule
            und das Gymnasium besuchte. Nach der Matura 1964 studierte sie Slavistik und Romanistik, mit Auslandsemestern in Paris (1965/66)
            und Leningrad (1969). 1971 promovierte sie mit "Studien zum Motiv der Einsamkeit in der russischen Literatur", danach arbeitete
            sie als Assistentin und ab 1977 als Lehrbeauftragte am Slavischen Seminar der Universität Zürich.
Vielstimmigkeit und Vielseitigkeit charakterisieren ihr herausragendes Werk. Als literarische Übersetzerin aus dem Russischen,
            Serbokroatischen, Französischen und Ungarischen hat sie bedeutende Autorinnen und Autoren wie Marina Zwetajewa, Marguerite
            Duras, Leslie Kaplan, Imre Kertész, Péter Nádas, Danilo Kiš, Alexej Remisow, Michail Prischwin, Anton Tschechow u.a. übertragen;
            als Literaturvermittlerin, Herausgeberin, Gutachterin und Rezensentin für zahlreiche renommierte Verlage und Zeitungen gearbeitet.
            Als Autorin ist sie eine poeta docta, sie hat ein aussergewöhnlich vielseitiges und sprachsensibles Oeuvre geschaffen, das
            Gedichte, Erzählungen, Kurzromane, Dramolette, autobiographische Erinnerungen, Journale, mehrere Poetik-Vorlesungen sowie
            Essays zur russischen Literatur und zu den Literaturen Ost- und Südosteuropas umfasst. Ihre Werke wurden in zwanzig Sprachen
            übersetzt, darunter auch ins Arabische und Japanische.
Seit 1996 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für ihr literarisches und übersetzerisches Werk
            wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem 1991 mit dem Petrarca-Übersetzerpreis, 1998 mit dem Leipziger Buchpreis zur
            Europäischen Verständigung, 2003 mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis und 2004 mit der Johann-Jacob- Bodmer-Medaille. 2009
            erhielt sie für ihr Erinnerungsbuch "Mehr Meer" den Schweizer Buchpreis, 2015 den Manès-Sperber-Preis. Im Februar 2017 wurde
            ihr der Berliner Literaturpreis verliehen.
         
         
            
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               Ilma Rakusa (Foto: Giorgio von Arb)
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         Administrative Informationen
         
Erwerbung
         Der erste Teil des Archivs von Ilma Rakusa befindet sich seit 2017 im SLA. Ein zweiter Teil wurde Mitte 2022 übergeben. Die
            Lieferung eines dritten Teils mit Beleg- und Handexemplaren Rakusas steht noch aus.
         
Hinweise zur Erschliessung
         Die Erschliessung erfolgte nach dem Provenienzprinzip - die Vorordnung der Materialien von Ilma Rakusa wurde so weit wie möglich
            beibehalten. Daraus ergibt sich, dass in den A-Teil zahlreiche Sammlungen, Lebensdokumente und Briefe integriert wurden, die
            den einzelnen Werkkonvoluten beigelegt waren. Teilweise lag im Archiv zudem eine thematisch und aus dem Entstehungskontext
            begründete Gruppierung verschiedener Werke um ein zentrales Werk vor; so waren zum Beispiel Vorträge und Aufsätze einer Herausgeberschaft
            zum selben Thema untergeordnet. Auch diese Ordnung wurde übernommen, wobei jeweils Verweise in den betreffenden Werkkategorien
            gesetzt wurden.
Den ersten Teil des Archivs hat Joanna Nowotny 2018 im Rahmen eines Mandats des Vereins zur Förderung des Schweizerischen
            Literaturarchivs erschlossen, den zweiten Teil Karl Clemens Kübler 2024 dank eines Stipendiums der Ernst Göhner Stiftung.
         
         HelveticArchives / online
         https://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-94165
               
         Dieses Online-Inventar wurde aus HelveticArchives generiert. Es unterscheidet sich in seinem Erscheinungsbild von "normalen"
            Online-Inventaren hauptsächlich durch die beiden folgenden Merkmale: das Datum wird mit Punkt (statt Trennstrich) angezeigt,
            es gibt - strukturell bedingt - mehr „Darin“-Auflistungen im Bemerkungsfeld. In ihrem Inhalt sind die beiden Inventarformen
            jedoch identisch.